Im Rahmen seines Besuchs am AvH hat der Zeitzeuge Bernd Koschland mit vier Schülerinnen und Schülern aus Syrien gesprochen, die bei uns die Internationale Klasse besuchen. Koschland, geb. 1931 in Fürth, hatte mit einem Kindertransport aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach England fliehen können.
„Wie bist du nach Deutschland gekommen ?“ und „Wie lange bist du schon hier?“ waren die ersten Fragen, die Koschland den Kindern stellte, bevor er ihnen in einfachem Deutsch seine eigene Fluchtgeschichte erzählte. Immer wieder konnten die syrischen Kinder vergleichen, wie es dem 8-jährigen Koschland im Jahr 1939 ergangen war, der mit Zug und Schiff nach England fuhr, und wie sie selbst im Jahr 2015 über die Türkei bzw. den Libanon ihre Heimat Syrien verlassen mussten.
Sie konnten dabei vor allem feststellen, dass die (welt-)politischen und wirtschaftlichen Bedingungen ihrer Fluchtgeschichten zwar verschieden sind, die emotionalen Belastungen aber dieselben sind: eine völlig fremde Sprache lernen müssen, eine andere Kultur und damit deren soziale Verhaltensweisen erlernen, Heimweh haben, Familienmitglieder und Freunde vermissen, die Unsicherheit über das Schicksal der Zurückgebliebenen und der Heimat aushalten müssen, Angst vor der Zukunft.
Bernd Koschland schloss mit einer einfachen Botschaft an die syrischen Flüchtlinge: „You know – one can build a life in a foreign country“ !
Vielen Dank Bernd und Melissa sowie an Ahmad und Asia bzw. Mahabat und Lilaf !
Vera Ecks