Erprobungsstufe

Die Erprobungsstufe des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Bornheim (AvH)

Die Erprobungsstufe, die die Klassenstufen 5 und 6 umfasst, bildet an Gymnasien in NRW eine pädagogische Einheit, in der die Kinder ohne Versetzung am Ende der Klassenstufe 5 in die Klassenstufe 6 übergehen. In der Erprobungsstufe wird der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule gestaltet. In diesem Sinne knüpft sie unmittelbar an die Arbeitstechniken der Grundschule an, um sich dabei möglichst ohne Bruch allmählich von ihr zu lösen und zu den Arbeitsweisen des Gymnasiums hinzuführen. Mit unserer pädagogischen Arbeit in der Erprobungsstufe möchten wir den Schülerinnen und Schülern den Übergang und das Einleben am AvH erleichtern.

Ansprechpartnerin: Wiebke Rahn-Sander (Erprobungsstufenkoordinatorin)  
W.Rahn-Sander@avh-gymnasium.de

Klassenlehrerteam

Die Klassenstufen 5 und 6 werden von einem Klassenlehrerteam geleitet, das möglichst viel Fachunterricht in der eigenen Klasse übernimmt, aber auch in den sogenannten Klassenleiterstunden intensiv pädagogisch mit der Klasse arbeitet sowie die Lernzeiten betreut.

Kennenlernnachmittag – Kennenlerntage – Kennenlernfahrt

Bereits vor den Sommerferien lernen die Kinder ihr Klassenlehrerteam und ihre neuen Mitschülerinnen und Mitschüler kennen.

An den ersten beiden Schultagen haben die Schülerinnen und Schüler noch keinen regulären Unterricht. Auch in der dann folgenden Schulwoche verbringen sie verstärkt Zeit mit ihren beiden Klassenlehrer/innen, um ihre neue Klasse und unserer Schule kennenzulernen und ihnen die Eingewöhnung zu erleichtern.

Im Laufe des Schuljahres, meist nach den Herbstferien, unternimmt der gesamte 5. Jahrgang eine dreitägige Kennenlernfahrt in eine nahegelegene Jugendherberge. Die Schülerinnen und Schüler nehmen dort an einem Programm zur Team- und Klassenstärkung teil.

Paten

Je zwei Paten (Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 9) begleiten eine Klasse; dies geschieht verstärkt in der Eingewöhnungsphase, aber auch darüber hinaus. Sie stehen als Streitschlichter und „Medienscouts“ zur Verfügung und bieten diverse Aktionen für die Schülerinnen und Schüler an.

Stundenraster

Als Ganztagsgymnasium betreuen wir unsere Schülerinnen und Schüler an drei Nachmittagen pro Woche. Am Mittwoch und Freitag endet für die Fünft- und Sechstklässler der Unterricht nach der 6. Stunde.
Das Stundenraster ist so angelegt, dass die Schülerinnen und Schüler möglichst wenige Fächer an einem Schultag haben. Zudem ermöglichen die Doppelstunden ein entspanntes Lernen, weil der 90-Minuten-Rhythmus längere Übungsphasen wie auch handlungsbezogene Unterrichtsarrangements zulässt.

(Beispielstundenplan folgt)

Klassenleiterstunden

Die Klassenleiterstunden dienen der intensiven pädagogischen Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Im Rahmen der Klassenleiterstunden bieten wir Methodentraining als fachübergreifendes „Lerntraining“ an. Hier werden mit den Schülerinnen und Schülern Methoden und Prinzipien der Arbeits- und Lernorganisation besprochen und erarbeitet, um sie fachunabhängig an die Arbeitsweise des Gymnasiums und an das selbständige Lernen heranzuführen. Dazu zählt auch, dass die Schülerinnen und Schüler in den Umgang mit dem PC eingeführt werden. Darüber hinaus werden ihnen Strategien zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der Klassengemeinschaft vermittelt sowie Prinzipien der Kommunikation und der Konfliktlösung eingeübt.

Ergänzungsstunden und individuelles Lernen

In den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch gibt es in der 5. Klasse eine zusätzliche Stunde, die Ergänzungsstunde (ES). Die ES dienen der individuellen Förderung und Forderung und werden i.d.R. von der jeweiligen Fachlehrerin, dem jeweiligen Fachlehrer unterrichtet. Die ES in Englisch ist obligatorisch und liegt im Vormittagsbereich des Ganztages. Die ES in Mathematik und Deutsch sind ab dem 2. Halbjahr der Klassenstufe 5 fakultativ und finden deswegen im 14-tägigen Wechsel als Doppelstunde am Nachmittag statt.

Lernzeit

Im Ganztag werden Hausaufgaben in den Hauptfächern möglichst wochenweise aufgegeben und können zum großen Teil in der im Stundenplan integrierten Lernzeit erledigt werden. In den Nebenfächern sollten Hausaufgaben eher die Ausnahme sein. Die Lernzeit umfasst in der Jahrgangsstufe 5 eine Doppelstunde pro Woche, die vom Klassenlehrerteam betreut wird. In der Jahrgangsstufe 6 haben die Schülerinnen und Schüler eine Einzelstunde Lernzeit und eine Doppelstunde Lernzeit in Kombination mit einer Klassenleiterstunde.

Bildung nach Neigung (BiNe)

Das BiNe-Angebot soll jeder Schülerin und jedem Schüler die Möglichkeit bieten, nach eigenen Interessen einen Schwerpunkt in ausgewählten Bildungsbereichen zu setzen. Vorgesehen sind kreative, sportliche und naturwissenschaftliche Angebote, die jeweils eine Doppelstunde pro Woche am Nachmittag in Anspruch nehmen. Die BiNe-Kurse werden von Fachkollegen und -kolleginnen oder externen Dozenten unterrichtet.

Zweite Fremdsprache

Schülerinnen und Schüler des 8-jährigen Bildungsgangs (G8) wählen am Ende der Jahrgangsstufe 5 die zweite Fremdsprache. Am AvH stehen Französisch und Latein zur Auswahl. Spanisch kann in Klasse 8 und in der EF als neu einsetzende Fremdsprache gewählt werden. Schülerinnen und Schüler des 9-jährigen Bildungsgangs (G9) wählen am Ende der Jahrgangsstufe 6 die 2. Fremdsprache (Französisch oder Latein). Spanisch kann dann in Klasse 9 und in der EF als neu einsetzende Fremdsprache gewählt werden.
In beiden Bildungsgängen muss die 2. Fremdsprache durchgängig 4 Jahre unterrichtet werden.

Pädagogische Begleitung der Schülerinnen und Schüler in enger Zusammenarbeit mit den Eltern

Im Verlauf der Klassenstufen 5 und 6 werden pro Schuljahr drei sogenannte Erprobungsstufenkonferenzen durchgeführt. Dabei werden wir zunächst die Beurteilung der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler nicht vorrangig unter dem Leistungsaspekt vornehmen. So wird z.B. bei der ersten Beobachtungskonferenz im ersten Halbjahr der Klassenstufe 5 über Noten nur in Ausnahmefällen gesprochen.
Die Gespräche dienen hauptsächlich dazu, zu einer fundierten Einschätzung darüber zu gelangen,
a) wie dem Schüler oder der Schülerin der Übergang zum Gymnasium gelungen ist,
b) ob aus unserer Sicht die richtige Schulwahl getroffen wurde und
c) welche zusätzlichen Maßnahmen zum Gelingen der Schullaufbahn angeboten werden können.

Ein erfolgreiches Arbeiten in der Erprobungsstufe setzt eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus voraus.
Wir möchten den Kontakt zum Elternhaus möglichst eng und intensiv gestalten.
Hierzu dienen
o wöchentliche Sprechstunden der Kolleginnen/Kollegen,
o die Elternsprechtage, die einmal pro Halbjahr angeboten werden,
o der jährliche Tag der offenen Tür,
o die Elternabende einmal pro Jahr und
o (in vielen Klassen) die Elternstammtische.