(Ich krieg’) Achtung, ich bin Arzt! – Bestatter „unterirdisch“

Da wir, der Q1 SoWi-LK von Herrn Aretz, uns umfassend mit dem Thema Berufsprestige beschäftigten und uns auf vielen Ebenen mit dem Thema auseinandersetzten, hatten wir uns dazu entschlossen, auch eine diesbezügliche Umfrage in unserer Schule durchzuführen.

Die Intention dahinter war es zu erarbeiten, wie das allgemeine Bild der Gesellschaft bezüglich Ansehen verschiedener Berufe gemessen werden kann und ob zwischen verschiedenen Altersklassen Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zu erkennen sind.

Wir befragten insgesamt 321 Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 5 bis 12 unserer Schule (mitsamt Lehrern) und unterschieden dabei zwischen Mädchen und Jungen. Dadurch, dass die Anzahl der teilgenommenen Lehrer jedoch keine statistisch relevante Größe erreichte, werteten wir diese final dann doch nicht mit. Um vergleichbare Werte zu bestimmen, wurden die befragten Schülerinnen und Schüler gebeten, 10 Berufe (Arzt, Banker, Bestatter, Handwerker, Influencer, Krankenschwester, Musikstar, Politiker, Polizist und Spitzensportler) in zwei verschiedene Ranglisten nach dem Aspekt der Achtung vor deren Fachgebieten einzusortieren. Diese Einordnung erfolgte durch eine Nummerierung von 1-10, wobei 1 für den meist geschätzten und 10 für den am wenigsten geschätzten Beruf steht. Die beiden Ranglisten unterschieden sich dadurch, dass die erste auf die eigene, persönliche Ansicht abzielte und die andere auf die vermutete Reihenfolge der gesamten Gesellschaft. Im Zuge unserer Arbeit hatte sich uns verstärkt die Frage gestellte, was diese Anerkennung, nach der wir da fragten, eigentlich impliziert und was genau einen Beruf ausmachen muss, damit die Gesellschaft Achtung vor ihm hat. Aus diesem Grund bekamen die Teilnehmer in einer dritten Abfrage die Möglichkeit zu überlegen, was einen Beruf mit hohem Ansehen ausmacht. Hierbei boten wir ihnen vier mögliche Antworten, wobei eine Mehrfachnennung möglich war. Die Auswahlmöglichkeiten waren eine ,,hohe Bezahlung’’, ein ,,hoher Einfluss auf die Gesellschaft’’, ,,hohe Verantwortung’’ und eine ,,hohe Gemeinnützigkeit’’.

Um letztendlich aus der Umfrage einen Gesamtwert zu erzielen, berechneten wir zunächst den Durchschnittswert eines Berufes pro Stufe wie auch einen weiteren Wert im Verhältnis zur Determinanten „Geschlecht“. Nachdem wir die Abweichung innerhalb der Geschlechter und der Stufen erarbeitet haben, widmeten wir uns den Gesamtwerten der kompletten Schule.

Bei der Umfrage sind überraschende, aber auch von uns so erwartete Ergebnisse herausgekommen. Ganz eindeutig scheint für unsere Schülerinnen und Schüler die hohe Verantwortung in Kombination mit einer hohen Gemeinnützigkeit das Ansehen eines Berufs auszumachen. Einkommen und Einfluss spielen eher eine Nebenrolle. Da bei dieser Frage, wie auch bei allen anderen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Antworten der Jungen und Mädchen festgestellt werden konnten, haben wir als neue Vergleichsgröße die Ergebnisse der Allensbacher Berufsprestige-Skala aus dem Jahr 2013 herangezogen. Bei dieser Umfrage wurde die deutsche Bevölkerung über 16 Jahren befragt. Wie wir antizipiert hatten, haben die meisten befragten Schülerinnen und Schüler des AvH den Arzt auf den ersten Platz gesetzt, was bei der Berufsprestige-Skala des Allensbacher Instituts ebenso der Fall war. Allerdings gab es zwischen den beiden Umfragen auch Abweichungen. So zum Beispiel bei dem Beruf des Spitzensportlers, welchen die jungen Schülerinnen und Schüler unserer Schule sehr stark gewertet haben. In den höheren Jahrgangsstufen nahm dies dann zunehmend ab. Bei der Allensbacher Berufsprestige-Skala schafft es der Spitzensportler hingegen noch nicht einmal unter die Top Ten. Verglichen mit unserer Umfrage zeigt dies, dass die jüngeren Schülerinnen und Schüler am AvH mehr Achtung vor diesem Beruf haben als die älteren und auch als der Bundesdurchschnitt. Ein weiterer Beruf, der zur Auswahl stand, ist der Beruf des Influencers. Es wurde die Vermutung aufgestellt, dass dieser Beruf von Schülerinnen und Schülern unserer Schule hoch angesehen wird, da sich viele junge Leute für diese Personen interessieren, z.B. indem sie ihnen „folgen“; heraus kam jedoch das Gegenteil: Der Beruf des Influencers schnitt bei unserer Befragung als einer der wenigsten geschätzten Berufe ab.

Im folgenden Diagramm sieht man, wie häufig die anfangs genannten Auswahlmöglichkeiten von den Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen angekreuzt wurden:



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03.07.2019, Q1 SoWi-LK von Hrn Aretz