Am Freitag den 04.09.2015 haben wir den neuen Schulleiter Herrn Christian Dubois getroffen. Nachdem Frau Dr. Brigitte Engelhardt zum Ende des letzten Schuljahres ihre Aufgabe als Schulleiterin niedergelegt hat, übernimmt nun Herr Dubois das Steuerrad. In einem Interview erzählte er uns, was seine Vorhaben für unsere Schule seien und wie er seine Ziele durchsetzen möchte.
Er berichtete uns, dass er sich am AvH bereits sehr wohl fühlt und sich sehr über den herzlichen Empfang der Kolleginnen und Kollegen gefreut habe. Aktuell am Wichtigsten sei ihm, das akute Müllproblem an unserer Schule zu bekämpfen, das alle Mitglieder der Schulgemeinde beklagen. Er erklärte uns, dass diese Aufgabe nicht „auf Befehl“, sondern nur durch ein Verständnis Aller behoben werden könne.
Auf die Frage, wie er den Bezug zu allen Schülern herstellen wolle, entgegnete er, dass er sich persönlich in jedem Kurs, sowie jeder Klasse vorstellen wird.
Zudem gab er an, dass es seiner Meinung nach wichtig ist, dass ein Gymnasium sowohl Angebote zur Freizeitgestaltung habe als auch Raum für Selbstorganisation ließe. Auf die Frage, was sein unliebstes Fach zu seiner Schulzeit gewesen sei, antwortete er, dass ihn nie ein Fach generell gestört hat, sondern eher andere Umstände. So habe er selbst Chemie zu einer Zeit recht wenig gemocht, welches inzwischen sein Lieblingsfach sei. Herr Dubois betonte, dass unser Gymnasium mit seiner Internationalen Klasse einen herausragenden Beitrag zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit einer Sprachbarriere leistet. Hier zeigt sich erneut das außergewöhnliche soziale Engagement unserer Schüler, Lehrkräfte und Eltern. Über das ganze Interview hinweg betonte Herr Dubois, dass Demokratie und Verständigung ein wichtiger Teil seines Führungsverständnisses sind.
Das Homepage Team bedankt sich noch einmal für das nette Gespräch und wünscht dem neuen Schulleiter eine erfolgreiche Zukunft.
Das Ganze Interview gibt es hier zu lesen:
Interview mit Herrn Dubois
Wir heißen Sie herzlich willkommen zu unserem Interview. Fühlen Sie sich denn schon wohl am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Bornheim?
Ich fühle mich sehr wohl am AvH, ganz ausgezeichnet geradezu. Und das hat viel damit zu tun, wie ich hier von allen empfangen worden bin: Ganz herzlich! Das fängt hier in der Verwaltung bei Frau Toboldt und Frau Westendorf im Sekretariat an, aber auch von den Koordinatoren, und es geht weiter bei den Schülerinnen und Schülern und last but not least helfen mir ganz viele Lehrkräfte bei all den Dingen, die ich noch nicht kenne und das machen sie mit viel Verständnis und Offenheit. Also insofern es kann kaum besser sein.
Was ist Ihnen in der zukünftigen Entwicklung unserer Schule am wichtigsten?
Ich glaube, dass das AvH vor allen Dingen mit dem Musikbereich nach außen strahlt. Dabei denke ich beispielsweise an die fantastischen Winterlichter-Konzerte.
Aber nicht umsonst haben wir einen Namensträger – Alexander von Humboldt. Wir werden dafür sorgen, dass die Naturwissenschaften von Außen noch stärker wahrgenommen werden als bisher. Denn das, was ich hier in den wenigen Tagen erlebt habe, zeigt einfach auch, dass es beispielweise besondere Einzelleistungen gibt. Unsere Schülerin Anna Buchner hat den Dr. Hans-Riegel-Fachpreis der Universität Bonn im Fach Informatik gewonnen.
Die Profilierung der Schule durch Ausbau des mathematisch-naturwissenschaftlichen Profils, das heißt die MINT-Fächer, bei gleichzeitiger Ausschärfung des musikalischen Profils – MINT und Musik – sozusagen als Säulen des AvH´s, das ist das, was ich mir für die nächsten Jahre als langfristiges Ziel vorgenommen habe.
Wie wollen Sie den persönlichen Bezug zu den Schülern herstellen?
Ich habe eben schon versucht, das ein wenig anzudeuten. Ich halte nichts von zu großen Vollversammlungen. Ich bin der Meinung, dass solche Versammlungen den persönlichen Bezug nicht ganz so einfach machen.
Wenn ich in eine Klasse gehe, setze mich zu denen und spreche mit ihnen über ihren Stundenplan oder über ihre Wünsche. Es fallen schnell alle möglichen Hürden, die vielleicht sonst im Rahmen von großen Versammlungen bestehen würden.
Ich hätte mir gewünscht, dass ich schon längst bei allen Schülerinnen und Schülern gewesen bin; aber ich werde es auf jeden Fall noch so umsetzen.
Wie wichtig sind Ihnen AG`s? (nicht nur für die Unterstufe, sondern auch für die Oberstufe) – hier: z. B. Volleyball, Fußball oder Schach…
Meines Erachtens muss ein Gymnasium im Jahr 2015 viele Möglichkeiten eröffnen. Bei Ags handelt es sich i.d.R. um Angebote aus dem Ganztagsbereich. Wir haben in der politischen Diskussion einerseits die Forderung, den Ganztag weiter zu entwickeln – andererseits sollen wir Kindern und Jugendlichen die Aktivitäten auch z.B. durch Selbstorganisation in Vereinen ermöglichen.
Wenn wir am AvH beispielsweise keinen Saxophon-Lehrer haben, und jemand Saxophon lernen möchte, dann sollte er dies besser in seiner Musikschule fortführen.
Wie wollen Sie Ihre Ziele durchsetzen?
Sie sprechen damit mein Führungsverständnis an. Ich komme gerade aus einer SV-Sitzung und habe dort versucht deutlich zu machen: Ich bin ein ganz strenger Verfechter der Demokratie. Ich halte nichts von den statischen Top-Down-Strukturen. Ich denke eher an Konzepte, die auf Partizipation beruhen, das heißt auf Beteiligung und Mitarbeit der Betroffenen. Aber Demokratie ist anstrengend und nicht immer einfach. Am Ende muss ich trotzdem viele Entscheidungen treffen. Diese werde ich dadurch aber nicht losgelöst von den Menschen treffen, um die es sich im Kern von Schule dreht: Um die Schülerinnen und Schüler. Genauso gilt es die Interessen der Lehrkräfte zu berücksichtigen.
Welches Fach mochten Sie damals gar nicht?
Das wandelte sich so ein bisschen im Laufe der Jahre… wir sind ja hier unter uns: das hatte auch immer etwas mit der Lehrerpersönlichkeit zu tun, die da vor mir stand. Ich bin heute Chemie- und Biologielehrer und muss zum Beispiel gestehen, dass die ersten 3 Jahre Chemieunterricht für mich alles andere als schön waren.
Welches Anliegen ist Ihnen denn aktuell am wichtigsten?
Überlegt… Als ich die Schule von innen kennengelernt habe, hatte ich den Eindruck, unabhängig von dieser beeindruckenden Architektur, dass hier zu viel Müll auf dem Boden liegt. In den letzten Monaten, habe ich in vielen Gesprächen gemerkt, dass nahezu alle das so bewerten. Und deswegen habe ich hier in den ersten Tagen mit den Lehrkräften, aber auch mit allen Klassen, bei denen ich bisher gewesen bin, zum Thema „Müll und Vermüllung des Gebäudes“ sehr deutlich gesprochen. Ich weiß ja nicht, wie Sie das empfinden, aber ich habe das Gefühl, dass sich die Problematik bis heute schon deutlich gebessert hat. Wie ist Ihr Eindruck?
Nina (Q2): Ich glaube auch, dass es sauberer geworden ist. Vor allem achten die Lehrer sehr viel mehr darauf! Es passiert jetzt sehr oft, dass ein Lehrer einfach kommt und sagt: „Ich weiß es ist nicht Ihr Müll, aber räumen Sie es bitte trotzdem weg…“ Also die Lehrer sind sehr viel konsequenter als vorher. [….]
Herr Dubois: Mir geht es ja auch nicht darum, dass jemand etwas aufhebt, das ist gar nicht mein Punkt. Mein Punkt ist, wieso schmeißt jemand den Müll überhaupt hin? Und das sind einfach Dinge, die kann man nicht durch ein Regelwerk von heute auf morgen erreichen. Das ist eine Kulturfrage, die man weiterentwickeln möchte oder die man vielleicht ein bisschen umsteuern will. Das benötigt einfach Zeit. Also das war mir seit dem ersten Schultag hier wichtig.
Marie (Q1): Ja, es stimmt. Seit ich weiß, dass Ihnen das wichtig ist, achte ich mehr darauf. Mir ist aufgefallen, dass es jetzt sehr viel sauberer in der Schule ist. Also meiner Meinung nach liegt deutlich weniger Müll herum. Das war vorher sehr viel schlimmer.
Wo sehen Sie das AvH in 5 Jahren?
An der Spitze! Also vielleicht ist in 5 Jahren noch nicht der Zeitpunkt erreicht, an dem man größere Ziele bereits erreicht hat. Man spricht bei Schulentwicklung gerne von 7 – 8 Jahren bevor große Dinge sich tatsächlich nachhaltig geändert haben. Das ist eine ganze Schülergeneration, die dann einmal „durchgelaufen“ ist.
Ich möchte in diesem Zusammenhang eine Sache aufgreifen: Wir haben seit dem Herbst 2014 eine internationale Klasse. Ich vermute, dass das vereinzelt für Irritationen innerhalb der Schule gesorgt haben könnte. Ich bin aber zu einem Zeitpunkt ans AvH gekommen, an dem die internationale Klasse fest etabliert ist. Wir haben die ersten Kinder aus der internationalen Klasse bereits ins Regelschulsystem aufgenommen. Diese Schülerinnen und Schüler haben anfangs kein Deutsch gesprochen, sind jetzt in Regelklassen gekommen und könnten sogar in 4 Jahren ihr Abitur absolvieren. Für mich ist die internationale Klasse ein echtes Erfolgsmodell. Ich habe selbst Schülerinnen und Schüler in einer meiner Klassen, die ich unterrichte, die aus dieser internationalen Klasse stammen, sehe also unmittelbar den Erfolg dieser außergewöhnlichen Bildungsarbeit. Das ist etwas ganz Großartiges !
Fragenhagel:
AvH oder Eubo?
AvH!
Chemie oder Bio?
Chemie!
Batman oder Superman?
….Man
Marmelade oder Nutella?
Nutella!
Pingpong oder Tischtennis?
Tischtennis!
Apple oder Samsung?
Apple!
Sek I oder Sek II?
Sekundarstufe…