Ein Selbstversuch katholischer Schülerinnen und Schüler der Q1
Ein warmer, sonniger Morgen. Die Wanderausrüstung ist gepackt. Das Ziel: Sankt Sebastian in Roisdorf. Wie jedes Jahr fand auch diesmal am Donnerstag der letzten Schulwoche vor den Sommerferien unser Abschlussgottesdienst statt. Für uns, den Religionskurs aus der Q1, endete der Gottesdienst nicht mit dem Schlusslied. Stattdessen baten uns die Pfarrer zum Altar. Im Kreis aufgestellt, segneten sie uns mit dem Pilgersegen, der uns bei unserer Reise den Schutz Gottes spenden sollte.
Zusammen mit unserer Religionslehrerin Frau Hansen und dem Referendar Herrn Erlemeier traten wir nun erwartungsvoll unseren Marsch an. Beten mit den Füßen? Welche Erfahrungen würden wir wohl sammeln? Wird es uns helfen, den stressigen Alltag zu vergessen? Spüren wir vielleicht sogar deutlich Gottes Stärke, die uns mit auf den Weg gegeben wurde?
Startpunkt unserer Pilgerung war das Bonner Münster, zu dem wir mit der Bahn gelangten.
Von dort aus traten wir eine kleine Etappe des Jakobswegs an, der uns teilweise durch die Innenstadt Bonns führte, aber auch über ruhig gelegene Feldwege, die es ermöglichten, sich auf seine Gedankenwelt zu konzentrieren. Anfangs unterhielten wir uns angeregt mit unseren Freunden. Doch je länger wir pilgerten, desto mehr kehrten wir in uns und begannen, die Ruhe und geistige Auszeit zu genießen.
Als Ziel unserer Tour setzten wir uns das Erreichen der römisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Jakobus in Gielsdorf, an der wir wie geplant am frühen Mittag ankamen. Erschöpft von der Wanderung, aber auch zufrieden und in Gedanken versunken, machten wir Rast. Währenddessen erläuterte Frau Hansen einige Details über die alte Kirche, die schon seit hunderten von Jahren Pilgern Herberge bietet.
Als wir nach unserem Ausflug nachmittags nach Hause kamen, ließen wir den Tag Revue passieren und kamen alle zu dem Schluss, dass es eine spannende Erfahrung war, die wir keinesfalls missen wollen. Trotz anfänglicher Skepsis, ob das Pilgern den Zweck erfüllt, Abstand von Alltagsproblemen zu gewinnen und sich Gott anzunähern, gestanden sich auch die Zweifler ein, dass es ein entspannender Ausgleich zum Schulalltag war. Besonders das Gefühl, zu einer Gemeinschaft zu gehören, mit der man gemeinsam pilgert, wurde positiv hervorgehoben. So berichtete ein Schüler unseres Religionskurses: „Es war eine schöne Erfahrung mit dem Kurs, durch die wir die Mitschüler, die Lehrerin und auch die Umgebung um Bornheim näher kennenlernen konnten.“.
Isabelle Kunze, Q1