Romfahrt der Latein-Abschlussklassen (EF)

Fabulae itineris Romani

Gruppenfoto

Tag für Tag haben die Schülerinnen und Schüler, die in diesem Schuljahr ihr letztes Jahr Lateinunterricht hatten, ihre Erlebnisse in der „ewigen Stadt“ dokumentiert. Auf diese Weise entstand der folgende, anschauliche Bericht über die Romfahrt 2016:

Tag 1: Anreise

Die Gruppe von Romfahrern der Lateinkurse der EF trifft sich um 10 Uhr am Köln-Bonner-Flughafen und gleich sorgt eines für Furore: Herr Rebschloes auffälliges Reiseoutfit inklusive Safari-Hut. Er kommentiert zur Selbstverteidigung: „Entscheidend ist nicht das Aussehen, sondern der Wiedererkennungswert.“

Gleichzeitig fällt auf, dass die zweite, die hauptverantwortliche Lehr- und Aufsichtsperson, Frau Küsgen, noch fehlt. Sie ist nämlich mit der deutschen Bahn gefahren – oder hat es versucht und wurde irgendwo auf halber Strecke stehen gelassen. Nach spätem Check-In will Germanwings sie dann auch in Köln stehen lassen. Irgendwie schafft sie es aber dann in den Flieger.

Der Pilot versichert uns, dass es eine gute Zeit sei, um aufzubrechen, wenn man die Wetterlage Kölns und die südlich der Alpen vergleiche. Groß ist dann auch der Hitzeschock, als wir nach einem problemlosen Flug in Rom landen. Die Rettung in der glühenden Not: ein klimatisierter Bus, der uns zum Bungalowpark fährt. Oder fahren soll: Er ist noch nicht da. Stets dem Safarihut folgend kommen alle dennoch gut gelaunt am Campingplatz „Roma“ an und richten sich ein. Es wird eingekauft und gegessen. Über die Sinnhaftigkeit mancher Einkäufe lässt sich streiten, wobei insbesondere der Einkauf von 6 Litern blauer Fanta komplett berechtigt ist! Weil sie blau ist! Eine Abkühlung im Pool ist nun dringend notwendig. Später wird Fußball geschaut oder man amüsiert sich auf der Veranda.

Sebastian Stracke & Simon vor der Wülbecke

 Tag 2: Via Appia

Der Tag beginnt mit dem Klingeln des „normalen“ Weckers (wie zur Schulzeit), um pünktlich zum verspäteten Bus zu kommen. Diese Fahrt zeigt uns, dass Italiener keine Verkehrsregeln kennen. Außerdem haben wir das Glück, nicht beklaut zu werden. Auf der Via Appia gibt es viele Steine. Es benötigt viel Vorstellungskraft, dort die Römer wandeln zu sehen. Nach vielen Kilometern und einigen Nahtoderfahrungen, kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen: Die Wasserschlacht am Trinkbrunnen bringt Abkühlung und eine gelungene Abwechslung. Jeder gegen jeden – die Lehrer werden nicht geschont.

Das Mittagessen (in einem Lokal) ist mäßig. Nach der Pause kommen wir leider nicht in die Katakomben, die sonntags geschlossen haben. Wir ersetzen den Programmpunkt durch eine frühe Heimfahrt und einen Besuch am Pool.

Insgesamt ist der Tag ein voller Erfolg, voll neuer Erkenntnisse und Freude über das 3:0 der Deutschen gegen die Slowakei (Fußball-EM). Eine spontane Stand-Up-Comedy-Darbietung von Laurence Schubert bei der Übersetzung einer lateinischen Textpassage bietet ein weiteres lustiges Highlight des Tages.

Christina Kotte, Hannah Linnemann, Lena Müller und Ragne Kuhlow

Tag 3: Kolosseum und Pyramide

KolosseumHeute sollte es zum Kolosseum und zu den Caracalla-Thermen. Um 8 Uhr morgens geht es los; zunächst warten wir gefühlte drei Stunden an der Bushaltestelle. Nachdem wir unser gewünschtes Ziel, das Kolosseum erreicht haben, schaffen wir es dank Herrn Rebschloes bezaubernden Charmes sofort hinein. In diesem beeindruckenden Gebilde müssen wir wieder eine Rally-Aufgabe lösen, wozu wir uns in Kleingruppen aufteilen. Unsere Aufgabe erfordert ein gewisses Maß an Kreativität (- es muss ein Gedicht vorgetragen und auf Video aufgenommen werden -) und da wir uns an diesem Tag besonders inspiriert fühlen, beschließen wir unsere internationalen Beziehungen aufzufrischen und bitten einen Koreaner, uns unser Gedicht vorzulesen. Der kam dem Auftrag mit Spaß nach. Im Gegenzug bewerten wir das Essensplakat der Koreaner.

Nach dem Aufenthalt im Kolosseum wollen wir die Thermen besuchen. Da die Lehrer aber zu unserem Leidwesen aus unergründlicher Ursache auf „große Umwege“ stehen, dürfen wir erstmal zehn Kilometer durch Innenstadt die laufen, nur um dann festzustellen, dass die Thermen überhaupt nicht offen sind… Das führt vor allem dazu, dass die Toiletten dort nicht zur Verfügung stehen. Es wären aber nicht Frau Küsgen und Herr Rebschloe, wenn sie nicht eine alternative Route parat hätten. Nachdem wir also eine ägyptische Pyramide und eine Kirche mit Märtyrerbildern besucht haben (etwa weitere zehn Kilometer und mehrere abgestorbene Füße später), kommen wir endlich zurück zum Campingplatz. Dass wir sofort im Pool liegen, kann man sich denken, denn es ist sehr heiß.

Charlotte Offermann, Franziska Arenz, Lena Schmitz und Lena-Sofie Mayer

 Tag 4: Vatikanische Museen

Nach kurzer Nacht stehen wir um 5.30 Uhr auf. Ja, 5.30 Uhr!!! Nach einer warmen Dusche Vatikanischen Museum auf. Einige holen verlorenen Schlaf im Bus und in der Warteschlange vor dem Vatikanischen Museum nach. Nach einer Wartezeit von etwa drei Stunden haben wir die Möglichkeit, das Vatikanische Museum zu betreten.

Bei der Sicherheitskontrolle tobt das Sicherheitspersonal sich ordentlich aus. Danach lassen wir uns durch die Gänge des Gebäudes schieben und betrachten die Kunstwerke. Das Highlight des Rundgangs ist sicherlich die Sixtinische Kapelle mit dem Altargemälde von Michelangelo. Nachdem wir das Museum verlassen haben, gehen wir zum Piazza Navona. Auf dem Weg gibt’s eine Pizza und nach kurzer Anwesenheitskontrolle an der Piazza Navona ziehen wir auf eigenen Wegen weiter durch die Stadt und treffen uns schließlich auf der Piazza del Populo wieder. Von dort geht es Heim zum Campingplatz, wo neben einem Besuch im Supermarkt wieder der Pool lockt.

Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen.

Elias Wenninghoff, Hendrik Kurth, Markus Kleineher und Nils Happich

Tag 5: Sankt Peter und Paul – Feiertag in Rom

Am letzten vollständigen Tag in Rom geht es – mit Umwegen über die Kirchen Santa Maria Maggiore und San Pietro in Vicoli – über das Forum Romanum und den Palatin. Später besuchen wir die Caracalla-Thermen (vgl. Tag 3) und schließen während der Freizeit die Rallyaufgaben ab.

Um 8 Uhr brechen wir vom Campingplatz auf. Für die meisten heißt das, dass wieder um etwa 6.30 Uhr die Nacht beendet ist. Natürlich geht es für die müden Körper, Füße und Gesichter zunächst zur Bushaltestelle und nach Bus- und Bahnfahrt zur ersten Station des Tages, der atemberaubenden Kirche Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms. Als wir den Blick zur Kirchendecke heben, bleiben unsere Augen dort geradezu kleben; Decke, Altar, Wandgemälde und Statuen sind prachtvoll gestaltet. Anlässlich des Feiertags „Sankt Peter und Paul“ wird ein Hochamt gefeiert. Chor und Orchester singen bzw. spielen in der Kirche und führen deren bemerkenswerte Akustik vor, so dass viele Schülerinnen und Schüler länger als sonst in der Kirche verweilen.

Als wir die Kirche verlassen, fühlen wir uns erholt, was mindestens eine Stunde vorhält. Durch die strahlende Sonne geht es zur zweiten Station, wo die Ketten, die angeblich Petrus während seiner Gefangenschaft in Rom getragen hat, ausgestellt sind. Gegenüber dem Erlebnis der Santa Maria Maggiore kommt diese zweite Station recht bieder daher und es geht rasch weiter zur dritten Station des Tages.

ForumWir ziehen am Kolosseum vorbei zum Forum Romanum, das mit Gebäuden (bzw. deren Überresten), die für das alte Rom bedeutend waren, gespickt ist. Sehr gut erhalten sind diese jedoch nicht, da Wind, Wetter und knapp 2000 Jahre an ihnen gezehrt haben. Vom Palatin hat man noch einen sehr schönen Blick auf den Petersdom und generell auf Rom. Sechs Teilnehmerinnen haben eine Führung über das Forum vorbereitet, führen uns in zwei Gruppen über das Gelände und versorgen uns mit Informationen zu den Bauwerken.

Es ist etwa 14 Uhr, die Füße schmerzen und der Mopp hat Hunger. Ein kurzer Besuch im Supermarkt auf den Weg zu den Caracallathermen, dann wird am Zielort relaxt und gepicknickt. Die nach vielen Kilometern römischer Straße müden (und mitunter blutigen) Füße werden hochgelegt. Wir sind eine bunte, vielleicht nicht immer ganz gehorsame Legion inmitten Roms.

Bevor wir vergessen, dass wir uns auf einer Studienfahrt befinden, werden wir aufgefordert, die Thermen doch bitte auch zu besichtigen. Das tun wir und gegen 15.15 Uhr wird uns freigestellt, wie wir den weiteren Tag verbringen wollen. Da es aber der letzte Tag in der Altstadt ist, müssen wir uns um die Rallyaufgaben kümmern. So besuchen wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt: Trevibrunnen, Pantheon, Kapitol, „Schreibmaschine“, einige Kirchen und dergleichen mehr. Alles sehr beeindruckend. Schneller als man denkt, hat man 1000 und mehr Fotos auf dem Handy.

Die Zeit reicht gerade so, für die einen zum Shoppen, für die anderen für die Rally. Die Reisegruppe trifft sich um 17.30 Uhr wieder und wird dann mit Frau Oberbademeisterin „Baywatch“ Küsgen und Herrn Ballsportjunkie „Schmetterball“ Rebschloe zu Ende gebracht. Das Aufräumen der Bungalows ist für den Abend angesetzt, aber dazu erzählen wir lieber keine Details…

Chris Steffens, Laurence Schubert, Max Klennert, Mike Rachl und Noel Jennichen

Tag 6: Papst statt Petersdom

Sofern alle wach und die Chalets sauber und aufgeräumt sind, brechen wir zur letzten Station der Romfahrt auf: Zum Petersdom. Wie an allen anderen Tagen starten wir mit dem Bus vor dem Campingplatz, mit der Ausnahme, dass wir unsere Koffer vorher an der Rezeption abgaben, da wir die Chalets ja räumen mussten. Auch am sechsten Tag warten wir an der Bushaltestelle auf unbestimmte Zeit, bis der Bus kommt und fahren zur Metrostation Cornelia. Von dort aus geht es weiter zum Petersdom.

Am Eingang überraschen uns Sicherheitskontrollen und die Information, dass der Papst heute spricht. Das klingt nahezu perfekt – führte aber dazu, dass der Petersdom nicht besucht werden könnte. Wir warten etwa eine Stunde auf den Papst im Schatten eines Brunnens auf dem Petersplatz, der uns hin und wieder mit einigen Tropfen Spritzwasser erfrischt. Als der Papst mit dem Papa-Mobil vorfährt, grüßen ihn die Massen. Einige Kardinäle und der Papst selbst verlesen ein Bibelwort und legen es aus.

Nach der Audienz spazieren wir zur Engelsburg, überqueren den Tiber und gehen zurück zur Metro, um den Tag mit einem gemeinsamen Mittagessen und einem letzten Besuch des Pools ausklingen zu lassen. Mit dem Flughafenshuttle geht es danach zurück zum Flughafen (- für die Mädels und Simon insbesondere zu Victoria Secret -). Aus dem Flieger fällt ein letzter wehmütiger Blick auf Italien und bei frostigen 20 Grad landen wir in Köln, von Regenwolken und unseren wartenden Eltern empfangen.

Leon D’Ambrosio, Louis Gawenda, Martin Holzem, Nico Fingerhuth und Tobias Scheffner

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