UNO Planspiel am AvH – Innovatives Lernen

Planspiel, das Eindruck hinterließ

Nicht jeder der rund 90 Teilnehmer aus den beiden Sowi-GKs von Herrn Ley und dem LK von Herrn Schumacher wusste, was ihn erwarten würde. Zwei Tage lang sollte man sich in eine neue Rolle hineinversetzen, um Teil der Vereinten Nationen werden: Der UNO, der Zusammenkunft fast aller Nationen der Welt.

 Nach kurzer Einführung über die UN wurden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt. Die einen würden sich mit den Themen Umwelt, Klima und Energie, die anderen mit Sicherheit und Frieden beschäftigen.

Danach gingen die verschiedenen Gruppen in Workshops, um sich bestmöglich auf die anstehenden Verhandlungen vorzubereiten. Das erforderte viel Vorarbeit: Texte lesen, Positionen beziehen, Argumente finden – das alles sind Voraussetzungen für funktionierende Verhandlungen. Hier wurde deutlich, wie viel Arbeit in den realen UN-Konferenzen liegt. Wichtig war aber nicht nur, die passenden Informationen und Argumente zu finden. Essenziell für das Durchsetzen der eigenen Position war auch die richtige Strategie. Darum gab es Vorverhandlungen und Strategiebesprechungen für die Delegierten. Um die Tatsache, dass es sich nur um ein Planspiel und nicht um eine reale Konferenz handelte, möglichst in den Hintergrund zu rücken, wurde auf eine möglichst realistische Darstellung geachtet. Es gab sogar einen Dresscode, um die bestmögliche Atmosphäre für die großen Verhandlungen am zweiten Tag zu schaffen. Hemd und Bluse, wahlweise sogar Blazer oder Jackett standen auf der Kleiderordnung.

Der zweite Tag startete mit der Vorbereitung der Eröffnungsstatements der jeweiligen Nationen. Danach begann das Gipfeltreffen unter dem Namen „Global Governance Conference“ (kurz: GGC). Unter Leitung der UN wurde eine erste Verhandlungsrunde zum Verfassen der Präambel, also der feierlichen Einleitung der am Ende der Verhandlungen angestrebten Resolution einberufen. Hierbei zeichneten sich schon der erste Konflikt zwischen China und den USA, sowie ein Aufstand der kleinen Nationen gegen die Supermächte ab. Es folgten mehrere Runden von Fachverhandlungen der verschiedenen Gruppen, die von belebten Diskussionen, teilweise sogar heftigen Auseinandersetzungen geprägt waren. Die Presse konnte beispielsweise Aussagen wie „er ist eine Kunstfigur“ oder „wenn die USA ihren Verhandlungsstil nicht ändert, sehe ich keine Lösung der Verhandlungen“ über Donald Trump und die USA einfangen. In den Fachverhandlungen wurde eine schrittweise Entwicklung der Resolution erreicht. Nach einem letzten Ausfeilen der Resolution durch das Bilden einer Task Force wurde in einer großen Runde getagt. Nach Vorlesen der Resolution durch die UN und dem Erreichen der benötigten Konsensentscheidung unterschrieben nacheinander die Präsidenten die Resolution.

Dies war der erfolgreiche Abschluss zweier sehr abwechslungsreicher und interessanter Tage, die deutlich machten, wie innovativer Unterricht das Lernen erfolgreich und unterhaltsam gestalten kann. Das  Planspiel ist ein geeignetes Beispiel hierfür. Auf realistische und spannende Art und Weise bekam man Einblick in die Verhandlungen der UN. Durch sehr genaues und fachlich gutes Informationsmaterial wurden außerdem die Positionen und Anliegen der Nationen für die Schüler vermittelt.

Ein herzliches Dankeschön geht in erster Linie an die Friedrich-Ebert-Stiftung und die beiden Leiter Lukas Meya und Björn Reschke, die es sich mit der Organisation „Planpolitik“ zum Ziel gesetzt haben, den Schülern komplizierte Themen durch interaktive Unterrichtsformen näher zu bringen. Nicht zu vergessen sind auch die beiden Lehrer, Herr Ley und Herr Schumacher, und alle, die sich mit viel Engagement und Hingabe an dem Planspiel beteiligt haben.

 Lena Müller und Gabriele Zienke, LK SoWi 

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